Begriffe klar verstehen: Barrierefrei, behindertengerecht und barrierearm
Wer sein Bad barrierefrei umbauen möchte, stößt schnell auf verschiedene Begriffe. „Barrierefrei“ ist ein geschützter Standard nach DIN 18040 und bedeutet, dass bestimmte Maße und Anforderungen wie Bewegungsflächen, Türbreiten und stufenlose Zugänge eingehalten werden.
„Behindertengerecht“ hingegen ist eher ein umgangssprachlicher Begriff und kann vieles bedeuten – vom einfachen Haltegriff bis hin zum vollständig rollstuhlgerechten Bad. Häufig ist auch von „barrierearm“ die Rede: Hier werden die wichtigsten Hindernisse reduziert, ohne dass zwingend alle DIN-Kriterien erfüllt sind. Gerade im Bestand ist dies oft der pragmatischste Weg, um schnell Sicherheit und Komfort zu schaffen.
Maße, die zählen – worauf es im Bad wirklich ankommt
- Bewegungsflächen:
– Standard: 1,20 × 1,20 m vor WC/Waschtisch/Dusche
– Rollstuhl: 1,50 × 1,50 m (Drehradius), Türen ideal nach außen öffnend, in rollstuhlgerechten Wohnungen lichte Türbreite ≥ 90 cm. - Duschplatz: stufenlos, min. 1,20 × 1,20 m; bei Rollstuhlnutzung 1,50 × 1,50 m. Ein bodengleicher Duschbereich darf als Bewegungsfläche mitgenutzt werden; Gefälle ≤ 2 %.
- Rutschhemmung: In nassbelasteten Barfußbereichen (Duschen) gilt DIN 51097 mit den Bewertungsgruppen A/B/C (C = höchste Anforderungen). Für Duschen ist in der Praxis mindestens B üblich.
Merksatz: Erst Fläche (Bewegen), dann Zugang (Tür, Schwellen), dann Sicherheit (Rutschhemmung, Haltegriffe) – so priorisieren Sie richtig.
Praktische Lösungen für mehr Sicherheit und Komfort
Badewanne raus, Dusche rein
Die wohl wichtigste Maßnahme ist der Umbau von der Badewanne zur Dusche. Wer die Badewanne entfernt und eine ebene, bodengleiche Dusche einsetzt, reduziert das Sturzrisiko erheblich. Wir setzen diesen Schritt nach dem Prinzip „Badewanne raus, Dusche rein“ in der Regel in weniger als 24 Stunden um – ohne tagelange Baustelle, aber mit sofort spürbarem Effekt.
Haltegriffe und Sitz
Ein sicherer Griff im entscheidenden Moment kann Stürze verhindern. Ob neben dem WC, in der Dusche oder am Waschtisch: fest installierte Haltegriffe geben Sicherheit. Ergänzend sorgt ein klappbarer Duschsitz für Komfort, ohne Platz wegzunehmen.
Thermostat-Armaturen und Verbrühschutz
Moderne Armaturen mit Temperaturbegrenzung verhindern, dass das Wasser versehentlich zu heiß eingestellt wird. Große Hebel und gut ablesbare Skalen erleichtern die Bedienung auch für Menschen mit eingeschränkter Feinmotorik.
Licht und Kontraste
Ein durchdachtes Beleuchtungskonzept und kontrastreiche Flächen zwischen Wand, Boden und Sanitärobjekten helfen Menschen mit Sehbeeinträchtigungen bei der Orientierung. Helles, blendfreies Licht an Spiegel, Dusche und WC steigert die Sicherheit erheblich.
Lösungen für knifflige Bestandsbäder
Gerade in Altbauten stoßen viele Bauherren auf Probleme: enge Grundrisse, geringe Aufbauhöhen oder Dachschrägen. Doch auch hier gibt es Lösungen:
- Mit flachen Duschsystemen und Linienentwässerungen lassen sich bodengleiche Duschen oft auch bei geringen Aufbauhöhen realisieren.
- In Dachgeschossen oder bei schwierigen Leitungswegen können spezielle Abwasserpumpen eingesetzt werden.
- Wenn das Bad sehr schmal ist, schaffen klappbare Elemente oder schmale Falttüren zusätzlichen Raum.
Ein Beispiel aus der Praxis: In einer Badsanierung in Wiesbaden haben wir ein enges Schlauchbad so umgebaut, dass trotz wenig Platz eine barrierefreie Dusche mit Sitz und Griffen integriert werden konnte – ohne den gesamten Grundriss ändern zu müssen.
Förderung 2025 – so sichern Sie sich Zuschüsse
Pflegekasse (§ 40 SGB XI): bis zu 4.180 € pro Maßnahme (seit 01.01.2025 dynamisiert); bei mehreren Pflegebedürftigen im Haushalt bis 16.720 € insgesamt. Entscheidung 3 Wochen, mit Gutachten 5 Wochen.
KfW: Der Zuschuss 455-B ist eingestellt; verfügbar ist der KfW-Kredit 159 („Altersgerecht Umbauen“) für barrierereduzierende Maßnahmen.
Wichtige Dokumente für den Förderantrag:
- Aktueller Bescheid über den Pflegegrad
- Kostenvoranschlag des Fachbetriebs
- Schriftliche Begründung der Maßnahme (z. B. Sturzgefahr, eingeschränkte Mobilität)
- Optional: Fotos oder eine Skizze des bestehenden Badezimmers
Wir von Seniocon übernehmen die Antragstellung für Sie – vollständig und kostenlos.
Kosten – was Sie realistisch erwarten können
Die Kosten variieren je nach Umfang der Arbeiten. Typische Beispiele:
- Ein Umbau von der Badewanne zur Dusche kostet meist zwischen 4.000 und 7.000 €.
- Eine ebenerdige Dusche mit Fliesenanpassung, Wandpaneelen und Zubehör liegt häufig zwischen 5.000 und 9.000 €.
- In einer Badsanierung in Mannheim betrug der Gesamtpreis 6.100 €. Nach Abzug der Pflegekassenzuschüsse in Höhe von 4.180 € musste der Kunde nur 1.920 € Eigenanteil tragen.
So läuft ein Umbau mit Seniocon ab
Ein Umbau bei uns folgt einem klaren Ablauf, der für maximale Transparenz sorgt:
- Vor-Ort-Besichtigung: Wir messen alle relevanten Bereiche aus, prüfen die Leitungen und legen fest, welche Systeme sich am besten eignen.
- Fördermittelservice: Wir übernehmen die Antragstellung bei der Pflegekasse oder KfW. Sie müssen sich um keine Bürokratie kümmern.
- Montage in 24 Stunden: Die alte Badewanne wird entfernt, die neue Dusche eingesetzt, Wandverkleidungen angebracht und Haltegriffe installiert.
- Abnahme & Einweisung: Nach 6–8 Stunden ist die Dusche nutzbar. Wir geben Ihnen eine ausführliche Einweisung, wie Sie Ihr neues Bad sicher verwenden.
Moderne Extras: Smarthome und Assistenzsysteme
Neben den klassischen Lösungen gibt es heute auch digitale Helfer, die für zusätzliche Sicherheit sorgen:
- Notruf-Taster, die im Ernstfall sofort Angehörige oder den Pflegedienst alarmieren.
- Beleuchtete Orientierungsleisten, die den nächtlichen Gang ins Bad erleichtern.
- Rutschhemmende Matten als kurzfristige Übergangslösung, bis der Umbau fertiggestellt ist.
Diese Extras machen Ihr Bad nicht nur sicherer, sondern auch komfortabler und zukunftsfähig.
Checkliste: Schnell-Prüfung vor der Planung
- Passt im Grundriss 1,20 × 1,20 m vor den Sanitärobjekten (Rollstuhl: 1,50 × 1,50 m)?
- Kommt die Tür nach außen auf und ist die lichte Breite ≥ 90 cm (bei Rollstuhlnutzung)? Wird der Duschplatz stufenlos, ausreichend groß und mit ≤ 2 % Gefälle ausgeführt?
- Ist der Boden im Duschbereich DIN 51097 A/B/C geeignet (mind. B empfohlen)?
- Haltegriffe/Sitz benutzerorientiert positioniert (Körpergröße, Handkraft, Transfer)?
- Förderung geklärt (Pflegekasse bis 4.180 €, KfW 159-Kredit)?
Fazit: Ihr nächster Schritt
Wir sorgen dafür, dass Ihr Bad nicht nur funktional, sondern auch sicher und zukunftssicher wird. Mit uns wird der Umbau von der Planung bis zur Abnahme stressfrei, transparent und förderfähig. Melden Sie sich für eine kostenlose Beratung und lassen Sie uns gemeinsam Ihr Bad barrierefrei umbauen.
Häufige Fragen (FAQ) – Bad behindertengerecht umbauen
Wie viel kostet es, ein Bad behindertengerecht umzubauen?
Die Kosten liegen je nach Umfang zwischen 4.000 und 9.000 €. Dank Pflegekassenzuschüssen von bis zu 4.180 € reduziert sich der Eigenanteil deutlich.
Welche Zuschüsse gibt es für ein barrierefreies Bad?
Die Pflegekasse zahlt ab Pflegegrad 1 bis zu 4.180 € pro Maßnahme. Zusätzlich gibt es den KfW-Kredit 159 sowie in manchen Kommunen weitere Förderprogramme.
Wie lange dauert der Umbau einer Badewanne zur Dusche?
Ein Umbau „Badewanne raus, Dusche rein“ dauert meist nur 6–8 Stunden. Am nächsten Tag ist die Dusche nutzbar.
Welche Maße muss ein barrierefreies Bad haben?
Empfohlen sind Bewegungsflächen von mindestens 1,20 × 1,20 Metern, für Rollstuhlnutzung 1,50 × 1,50 Meter. Türen sollten mindestens 90 cm breit sein.
Kann ich ein barrierefreies Bad auch in einer Mietwohnung umbauen?
Ja, allerdings benötigen Sie die Zustimmung des Vermieters. Tipp: Lassen Sie sich die Genehmigung schriftlich geben, um späteren Ärger zu vermeiden.
Welche Ausstattung ist in einem barrierefreien Bad sinnvoll?
Neben einer bodengleichen Dusche gehören rutschhemmende Böden, Haltegriffe, ein klappbarer Duschsitz, Thermostat-Armaturen sowie eine gute Beleuchtung zu den wichtigsten Elementen.
Welche Dokumente brauche ich für den Zuschuss der Pflegekasse?
Sie benötigen den Pflegegrad-Bescheid, einen Kostenvoranschlag, die Begründung der Maßnahme sowie optional Fotos oder eine Skizze.
Was passiert nach dem Umbau mit Seniocon?
Wir geben eine Einweisung, Sie erhalten Garantie, und auf Wunsch bieten wir einen Wartungscheck nach zwölf Monaten an.